Nachhaltigkeit, Integrität und Werte

Nachhaltigkeit, Integrität, Werte

Was Lebensmittelverschwendung im Bio-Laden mit Nachhaltigkeit, Integrität und Werten zu tun hat.

Lebensmittelverschwendung – muss das sein?

Ich gebe es zu: Auch ich schmeiße manchmal Essen weg, wenn wir es nicht mehr essen können. Es hat sich vielleicht Schimmel gebildet, riecht verdorben oder durch eine Fehlplanung konnten wir nicht alles aufessen. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft entstehen im Jahr ca. 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle – diese Zahl muss man sich erst einmal bewusst machen. Wir Verbraucher haben mit 59 Prozent den größten Anteil daran und sind demnach nicht ganz unschuldig an der Situation. Jeder von uns entsorgt im Schnitt ca. 78 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr – darunter auch Ungenießbares wie Nuss- und Obstschalen, Kaffeesatz, Knochen und Verdorbenes. Aber eben nicht nur, sondern auch. Diese Zahl ist erschreckend und trotzdem bin ich mir sicher: Jeder, der sich mit Nachhaltigkeit und seinen eigenen Werten beschäftigt, gibt sich viel Mühe so wenig Lebensmittelabfälle wie möglich zu erzeugen.

Nachhaltigkeit im Bio-Markt

Im Handel und in der Außer-Haus-Verpflegung entstehen insgesamt 24 Prozent der Lebensmittelabfälle. Auch hier ist bestimmt ein gewisser Anteil Ungenießbares und Verdorbenes. Leider werden aber sehr oft Lebensmittel ohne ersichtlichen Grund weggeworfen, wie ich kürzlich feststellen musste: Beim Einkaufen im Bio-Markt um die Ecke sehe ich wie die Mitarbeiter an der Theke die dort angebotenen Mittagsgerichte wegräumen, da der Verkauf anscheinend beendet ist. Ich beobachte, wie wie Datteln im Speckmantel einfach mit dem Rettich in einer großen Schüssel vermischt werden und frage ganz naiv, ob das denn nun alles weggeschmissen wird? Die Antwort des Mitarbeiters: „Ja klar, das kauft ja jetzt keiner mehr.“ Mir blutet das Herz, dass so viel gutes Essen, das noch völlig genießbar ist, einfach weggeworfen wird. Als ich frage, ob ich es mitnehmen darf, muss erst die Chefin kommen und eine Riesen-Ausnahme machen, denn eigentlich wird das ja weggeschmissen. Als sie uns die Reste einpacken möchte, greift sie zur Einweg-Verpackung. Daraufhin bemerke ich: „Wir nehmen die Mehrwegverpackung, bitte!“ Die Chefin beäugt uns und weist darauf hin, dass diese aber Pfand kostet. Sie hat nicht verstanden, dass es nicht darum geht, dass wir uns das Essen nicht leisten können. Sondern darum, dass wir nicht mitansehen können, wenn noch genießbares Essen einfach weggeworfen wird.

Steckt wirklich drin was aussen drauf steht?

Diese Geschichte zeigt mir wie wenig von dem drinnen steckt, was nach außen gezeigt wird. Steht Bio nicht für Gesundheit, Integrität und irgendwie auch für Nachhaltigkeit? Wenn schon ein Bioladen nicht nachhaltig wirtschaftet, wie schaut es dann erst bei anderen Läden oder Unternehmen aus? Mir sind an der Theke auf Anhieb 10 Möglichkeiten eingefallen, was man mit den übrig gebliebenen Gerichten anstellen könnte. Außerdem war der Ladenschluss noch in weiter Ferne – es war gerade mal 14 Uhr. Genug Zeit eigentlich, um die Lebensmittel noch an den Mann zu bringen, aber um diese Zeit endet nun mal das Mittagsangebot. Hinzu kommt, dass Menschen als bedürftig abgestempelt werden, wenn sie Reste essen oder noch genießbare Lebensmittel mitnehmen, die für den Müll bestimmt sind. Wir haben die Gerichte nicht mitgenommen, weil wir es uns nicht leisten können, sondern weil gutes Essen einfach nicht in die Tonne gehört.

Integrität, Nachhaltigkeit und das inner voice concept

Was hat das Ganze mit dem Inner Voice Concept zu tun? Du bist das, was in Dir steckt. Dein authentischer Auftritt nach außen macht Dich anziehend für das, was Dich glücklich macht – also für Dein Lebensglück. Ich habe schon in dem Blogartikel Wie erzeugt Dein Bewusstsein Deine Realität? davon gesprochen, dass unsere Gedanken unsere Realität formen. Es ist aber nicht nur Deine Aufgabe Deine Gedanken auszurichten. Es ist ebenso wichtig, Dein äußeres Handeln mit Deinem Inneren abzugleichen. Glück kommt nicht allein durch die Gedanken, sondern vor allem durch unser Tun. Dabei solltest Du auch nicht auf die Stimmen neben Dir achten oder welchen Stempel Dir die Gesellschaft aufdrückt. Gehst Du authentisch durch die Welt, handelst also integer und bist im Einklang mit Deinen Werten, hast Du eine ganz andere Außenwirkung, als wenn Du das eine denkst und das andere tust. Denn dann entspricht Dein Handeln nicht Deinen Werten.

Do it your way

Genauso wie in meiner Geschichte im Bio-Laden: Das wofür Bio steht, wurde mit einem Mal unglaubwürdig. Entweder ich möchte einen Beitrag leisten, betreibe einen Bio-Laden, wirtschafte nachhaltig und gebe diese Werte auch an mein Team weiter – oder, ich mache ganz einfach eine weitere ALDI-Filiale auf, weil ich mit günstigen Produkten viel Kohle machen möchte. Mit Bio-Produkten einfach nur viel Kohle machen wollen und nach außen nur so zu tun, als wäre alles grün und nachhaltig nennt man in Unternehmenskreisen übrigens auch green washing. Ist das jetzt tatsächlich auch schon im Bioladen angekommen?